Der Winter kann kommen
Tirols Touristiker gehen zuversichtlich in die kommende Wintersaison. Die Unternehmen haben in die Qualität und die Tirol Werbung in umfangreiche Marketingaktionen investiert, um die Gäste vom Urlaub in den Alpen zu überzeugen.
„Tirols Tourismuswirtschaft hat auch für den kommenden Winter wieder substanziell investiert, um die hohe Qualität für unsere Gäste in allen Bereichen weiter auszubauen.“
Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung
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em Stimmungsbarometer der Tirol Werbung zufolge zeigen sich drei Viertel der Tiroler Unterkunftsbetriebe derzeit mit der Buchungslage für die kommende Wintersaison zufrieden bzw. sehr zufrieden. Etwas mehr als die Hälfte rechnet damit, die Umsätze aus der vorjährigen Wintersaison halten zu können. Ein weiteres Fünftel erwartet sogar Zuwächse. „Der Winter ist nach wie vor die touristische Hauptsaison in Tirol“, hält Hubert Siller, Leiter der FH für Tourismus-Management am Management Center Innsbruck, fest, „auch wenn wir im Sommer mit einem guten Produkt unsere Chancen haben.“ Um die Position als Winterdestination zu festigen, wird auch einiges getan. „Tirols Tourismuswirtschaft hat auch für den kommenden Winter wieder substanziell investiert, um die hohe Qualität für unsere Gäste in allen Bereichen weiter auszubauen“, erklärt Josef Margreiter, Geschäftsführer der Tirol Werbung.
Als Beispiel nennt Margreiter die neue Pardatschgratbahn in Ischgl, die vom östlichen Ortskern auf die Idalpe führt und 1.251 Höhenmeter überwindet. Bei den Hotels gibt es z. B. mit dem Eden Rock in St. Anton am Arlberg ein neues 5-Sterne-Haus, in Obergurgl ist das traditionsreiche Hotel Hochfirst in diese Kategorie aufgestiegen. „Neue Projekte befinden sich oft im exklusiven Bereich“, sagt Siller. Diese müssten sich am Markt etablieren, „etwa zurzeit im Raum Innsbruck, davor auch rund um Kitzbühel.“
Veränderte Ansprüche.
Die Ansprüche der Wintergäste haben sich etwas geändert. Zwar kommen laut Margreiter mehr als 80 Prozent der Gäste zum Skifahren, immer attraktiver werde aber auch Langlauf, Winterwandern oder Rodeln. Kulinarik und Gesundheit, der Genuss der Naturlandschaften, Spaß und Unterhaltung zählen mittlerweile verstärkt zu den Buchungsgründen. „Es gibt viel Angebot am Berg“, versichert Siller. Gerade bei Familien-Angeboten habe sich viel getan: mehr Komfort z. B. mit Verleihsystemen, beheizte Sessellifte, kindersichere und -gerechte Angebote. Der Trend zu Ferienwohnungen halte an, da aber vor allem bei größeren Wohnungen – für den Urlaub mit der Familie oder mit Freunden.
Spitzenposition halten.
Die Tirol Werbung investiert im kommenden Winter rund 6,4 Mio. Euro in Marketingaktivitäten auf insgesamt acht Märkten. Zu den Hauptmärkten im Incoming zählen Deutschland, Österreich und die Niederlande, wobei allein Deutschland mit 3,2 Mio. Ankünften einen Marktanteil von 59 Prozent für sich verbucht. Wachstum wurde im 10-Jahres-Vergleich etwa in der Schweiz (55 Prozent) oder in Zentral- und Osteuropa erreicht. Der russische Markt wird seit 2004/05 erfasst, „seither haben die russischen Ankünfte bereits um 357 Prozent zugelegt“, so Margreiter. Wie sich die Sanktionen und der schwache Rubel auf dem russischen Markt auswirken werden, lasse sich nicht voraussagen. „Tirol ist mit mehr als 40 Prozent Anteil an den Winterurlauben russischer Gäste in den Alpen klarer Marktführer. Diese Spitzenposition wollen wir natürlich weiter halten.“