In neuem Glanz
Nach einem großen Umbauprojekt ist Obergurgls ältestes Hotel bereit für die Wintersaison und bietet Gästen Urlaub mit Komfort am aktuellsten Stand.
on März bis November 2015 nahm Familie Scheiber ein Großprojekt in Angriff. Zum ersten Mal blieb ihr Hotel „Edelweiss & Gurgl“ über den Sommer geschlossen. Anstatt auch während der warmen Monate in Obergurgl im Ötztal Gäste willkommen zu heißen, wagten sich die Hoteliers an eine groß angelegte Renovierung des traditionsreichen Hauses. „Unser Ziel war es, das Hotel wieder auf den neuesten Stand zu bringen, um unseren Gästen auch in Zukunft modernsten Komfort bieten zu können“, erzählt Edelweiss-&-Gurgl-Chef Lukas Scheiber. „Rund die Hälfte der Zimmer wurde generalüberholt. Und wir haben uns dazu entschlossen, die Gelegenheit zu nutzen, um gleich noch zwei weitere Bereiche einem Facelift zu unterziehen.“
Bewegte Geschichte.
Bei dem Vorhaben galt es, den Spagat zwischen den Anforderungen eines modernen Vier-Sterne-Hotelbetriebs, der historischen Bausubstanz und der langen Geschichte des Gebäudes zu meistern. Denn das Hotel steht bereits seit 1889 an seinem Platz. Damit ist es nicht nur das erste, sondern auch das älteste Hotel in Obergurgl und wird in der mittlerweile vierten Generation von Familie Scheiber geführt. „Bei seiner Gründung durch meinen Urgroßvater hieß das Gasthaus ‚nur‘ Edelweiss“, berichtet Lukas Scheiber. „1935 hat mein Großvater daneben das Hotel Gurgl errichtet und 1969 wurden die beiden Gebäude schließlich unter einem Giebel vereint.“ So sind die Häuser, deren Doppelnamen das Hotel bis heute trägt, im Laufe vieler Um- und Ausbauarbeiten zusammengewachsen. Dieses organische Entstehen gibt dem Hotel bis heute seinen besonderen Charakter. Zugleich wurde daraus beim Umbau aber auch die größte Herausforderung.
Arbeit für Profis.
Um sich dieser zu stellen, wurde das Generalunternehmen Geisler und Trimmel mit dem Auftrag betraut. „Wir haben den gesamten Umbau von der Planung über die Bauleitung und die Innenarchitektur bis hin zum Kostenmanagement betreut“, erklärt Projektleiter Markus Rupprechter. Insgesamt wurden unter seiner Leitung 75 der 135 Zimmer im Edelweiss & Gurgl komplett überholt. Acht weitere wurden zusätzlich vergrößert. Dazu kamen eine Neugestaltung der Bar und ein Umbau des Wintergartens, in dem Gäste nun ein eigenes Fonduerestaurant erwartet. „Unser Hauptaugenmerk beim Umbau legten wir darauf, den klassischen Charakter des Hauses beizubehalten“, erzählt Rupprechter. „Zugleich galt es aber ein neues, modernes und stilsicheres Design umzusetzen.“ Die organisch gewachsene Struktur des Hotels war dabei sowohl Leitfaden als auch die größte Aufgabe. „Gerade bei so alter Bausubstanz weiß man oft nicht, was sich unter dem Putz verbirgt. Außerdem hat nahezu jedes Zimmer einen anderen Grundriss“, sagt Rupprechter. Dementsprechend war es nicht möglich, nach Schablonen zu arbeiten. „Stattdessen mussten wir jeden Raum individuell planen, renovieren und ausstatten.“
Klassische Materialien.
Bei der Gestaltung der Räume griffen die Innenarchitekten vor allem auf die rustikalen Werkstoffe Holz und Stein zurück. Sowohl in den renovierten Zimmern als auch an der neuen Bar wurde aber zugleich auf klare Formgebung geachtet. So ist eine moderne Optik entstanden, die aber nicht steril wirkt, sondern dem Stil des Edelweiss & Gurgl gerecht wird. Im Fonduerestaurant im Wintergarten kommen zusätzlich Kupfer und geschwärztes Metall zum Einsatz.
Außerdem wurden die Tische mit Abzügen ausgestattet, die zudem als Lampen fungieren. Mit dem Ergebnis sind sowohl der Hotelier als auch der Projektleiter sehr zufrieden.„Der Umbau war sicher eines der komplexeren Projekte, die wir in Angriff genommen haben“, sagt Rupprechter. „Aber es ist uns gelungen, sehr schonend mit den Ressourcen umzugehen.“
Moderne Tradition.
Damit fügen sich die neu gestalteten Räume nahtlos in das Gesamtkonzept des Edelweiss & Gurgl ein. Denn die Verbindung von Tradition und Moderne ist für Familie Scheiber ein wichtiger Teil dessen, was das Haus ausmacht. „Wir sind ein klassisches Skisporthotel. Damit stehen Komfort und hohe Qualität natürlich ganz oben auf der Liste“, meint Lukas Scheiber. „Aber sowohl Obergurgl als auch unser Betrieb haben eine Identität, die wir unseren Gästen vermitteln möchten.“
Dieser Gedanke zieht sich auch durch den restlichen Hotelbetrieb. Viele der Mitarbeiter im Edelweiss & Gurgl stammen selbst aus der Region. Und auch in der Küche steht Regionalität im Vordergrund. Fleisch- und Milchprodukte, die serviert werden, stammen fast ausschließlich aus eigener Landwirtschaft. Und viele der restlichen Zutaten bezieht das Hotel von Betrieben aus dem direkten Umfeld. „So können wir echte, verlässliche Ötztaler Qualität bieten und unseren Gästen ein gesamtheitliches Urlaubserlebnis garantieren, das es nur bei uns gibt“, ist Scheiber überzeugt. „Und mit dem gelungenen Abschluss der Renovierungsarbeiten sind wir jetzt bestens für die kommende Saison und die ersten Wintergäste vorbereitet.“
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„Rund die Hälfte der Zimmer wurde generalüberholt. Und wir haben uns dazu entschlossen, die Gelegenheit zu nutzen, um gleich noch zwei weitere Bereiche einem Facelift zu unterziehen.“
Lukas Scheiber, Geschäftsführer Edelweiss & Gurgl