Die Zukunft des Bezahlens
Weltweit sind bargeldlose Bezahlformen via Karte, App oder Handy auf dem Vormarsch. Maßgeblich verantwortlich dafür ist die stetige Digitalisierung. Hat das klassische Bargeld somit ausgedient?
ear Field Communication (NFC) bezeichnet eine neue Technologie, die kontaktloses Bezahlen ermöglicht. Dabei wird die Bankomatkarte an ein NFC-Terminal gehalten, um den Einkauf zu bezahlen. Bis zu einem Betrag von 25 Euro ist keine PIN erforderlich, so lassen sich besonders kleine Einkäufe im Handel schnell und unkompliziert erledigen. „NFC ist letztlich eine von mehreren Technologien, die an dem Wallet-Gedanken ansetzt, also die Geldtasche, die man stets bei sich trägt“, erklärt der führende E-Commerce-Experte Dr. Kai Hudetz.
Kunde im Fokus.
Bargeldlose Bezahlsysteme spielen vor allem für den E-Commerce eine tragende Rolle, denn ohne diese bargeldlosen Zahlmethoden gäbe es keinen Onlinehandel. „Der Kunde lernt gewisse Abläufe und Bezahlverfahren im Internet“, sagt Hudetz. Dem stationären Handel rät der Experte, sich stets vor Augen zu halten, welcher Mehrwert sich der Kundschaft beispielsweise durch eine neue Bezahlmethode bietet. „Generell ist es wichtig, die Kunden zu binden, weil nur so ein Bestehen am Markt möglich ist.“ Und: „Grundsätzlich ist es immer wichtig zu probieren, was der Kunde annimmt und was nicht“, betont der Experte.
Während die Nutzungszahlen für Standcomputer seit einigen Jahren stagnieren, wächst der Anteil der Smartphone-Nutzer von Jahr zu Jahr. „Mobile Devices spielen künftig in Bezug auf Zahlverfahren eine zentrale Rolle“, ist Hudetz überzeugt und ergänzt: „Smartphones sind die Schweizer Taschenmesser der Neuzeit, denn man trägt sie stets bei sich.“ In den Augen des E-Commerce-Experten ist es unerlässlich, sich frühzeitig mit neuen Technologien zu beschäftigen, denn „daraus lässt sich unter anderem ein Lernvorteil für die Zukunft gewinnen“.
Bezahlen per Handy.
Für Raiffeisen-Kunden ist neuerdings auch kontaktloses Bezahlen mit dem Handy möglich – dank der neuen ELBA-pay App. „Durch die neue App wird das Smartphone zur Geldtasche. Die NFC-Technologie kommt nun von der Bankomatkarte auf das Handy“, bringt es Hannes Schmid, Sprecher der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol, auf den Punkt. Neben einer speziellen SIM-Karte benötigt man ein NFC-fähiges Android-Smartphone, die ELBA-pay App und eine digitale Bankomatkarte.
„Die Bereitstellung einer eigenen App ist angesichts aktueller Entwicklungen ein zusätzlicher Service für die Kunden“, so Schmid. Aktuell greifen jeden Tag bereits über 50.000 Kunden auf ELBA-App, ELBA mobil und das Online-Banking von Raiffeisen zu. Auch die Verbreitung von NFC-fähigen Kassenterminals schreitet voran: Schon heute ist ein Drittel der Tiroler Terminals NFC-fähig. Bis 2020 sollen alle Kassenterminals in ganz Österreich umgestellt werden.
Bekenntnis zum Bargeld.
Obwohl es immer mehr elektronische Bezahlformen gibt, bedeutet das jedoch nicht, dass traditionelles Bargeld seine Bedeutung künftig komplett verlieren wird. „Das Bargeld soll durch die NFC-Technologie nicht abgeschafft werden“, erklärt Hannes Schmid. Und auch E-Commerce-Experte Kai Hudetz ist sich sicher: „Das Bargeld hat noch längst nicht ausgedient, denn die Leute sind sehr daran gewöhnt. Bis sich das ändert, wird es noch eine Weile dauern.“
