Gut beraten
Fixzins vs. Zinsobergrenze
er 3-Monats-Euribor befindet sich auf einem Allzeittief. Die Frage ist: Wie lange noch? Erste Anzeichen deuten mittel- bis langfristig auf einen möglichen Anstieg hin. Daher sollten sich Kreditnehmer überlegen, ihre Finanzierungen mit Fixzinsvereinbarungen oder Zinsobergrenzen abzusichern.
In den USA hat die Zinswende bereits begonnen. Die US-Notenbank Fed hat im Dezember 2016 die Zinsen erhöht und signalisiert, im heurigen Jahr bis zu drei weitere Zinserhöhungen folgen zu lassen. Die Finanzmärkte in Europa reagierten auf diese Entwicklung mit ersten Renditeanstiegen in den längeren Laufzeitbereichen. Daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um über eine Absicherung der Zinsen bei Finanzierungen nachzudenken. In Zeiten niedriger Zinsen ist ein variabler Zinssatz zwar lukrativ, dieser kann aber bei steigenden Zinsen langfristig teurer werden als die Kosten einer Zinsabsicherung.
Fix oder Obergrenzen.
Eine Möglichkeit der Zinsabsicherung besteht darin, von variablen auf fixe Zinsen umzusteigen. Die Höhe des Fixzinses richtet sich nach der Laufzeit der gewünschten Fixzinsbindung. Der Vorteil des Fixzinses liegt in der unmittelbaren Absicherung – die Zinszahlungen werden bei Abschluss fix vereinbart, sind unabhängig von zukünftigen Zinsschwankungen und somit zu hundert Prozent kalkulierbar.
Will man sich noch nicht von seinem variabel verzinsten Kredit trennen und weiterhin von den aktuell tiefen Zinsen profitieren, besteht die Möglichkeit, sich mit Zinsobergrenzen nach oben hin abzusichern. Der Vorteil gegenüber dem Fixzins ist, dass Kunden weiterhin die aktuell tiefen Zinsen mitnehmen können. Mit einer Zinsobergrenze wird der Kreditzins gedeckelt, bleibt aber variabel. Dafür zahlt der Kreditnehmer eine einmalige oder laufende Prämie und versichert sich so gegen ein zu hohes Zinsniveau. Je niedriger die Zins-obergrenze und je länger die Laufzeit, desto höher sind die Kosten der Zinsabsicherung. Die Zinsobergrenze ist ein Mittelweg zwischen variabler Verzinsung ohne Zinsab-sicherung und einem Fixzins.
Einschätzung der Zinsentwicklung.
Die Entscheidung, ob Zinsabsicherung mittels Fixzins oder mittels Zinsobergrenze, hängt von der Einschätzung der zukünftigen Zinsentwicklung ab. Bleiben die Zinsen noch länger tief und steigen vielleicht erst später, spricht dies für eine Zinsobergrenze. Geht der Unternehmer aber von unmittelbar steigenden Zinsen aus, sollte ein Fixzins gewählt werden. Es ist natürlich auch eine Kombination möglich, ein Fixzins für einen Teil des Finanzierungsvolumens und eine Zinsobergrenze für den restlichen Teil. Ob Fixzins oder Zinsobergrenze – Ihr Kundenbetreuer unterstützt sie bei dieser Entscheidung gerne mit einer fachkundigen Beratung.