Editorial

von

Dr. Johannes Ortner

Sprecher der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol

Frauen auf dem Vormasch

D

ie Zukunft sei ganz klar weiblich, sagen uns die Zukunftsforscher unisono seit vielen Jahren. Wie diese Zukunft konkret aussehen könnte, darüber sind sie sich schon weniger einig. Vermutlich weil eine Welt, in der Frauen und Männer nicht nur vor dem Gesetz, sondern auch real in ihren Möglichkeiten und Erwartungshaltungen gleichauf sind, in ihrer Dynamik noch gar nicht absehbar ist. Fakt ist: Auf dem Weg dorthin haben wir noch viel zu lernen. Privat wie beruflich, und nicht zuletzt auch als Bank, die den Anspruch an sich hat, Lebensbegleiterin ihrer Kunden zu sein.

 

Insofern werden wir uns als Raiffeisen in Zukunft noch stärker auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen ausrichten müssen. Denn Gleichstellung heißt nicht Gleichmacherei. Frauen wollen als Bankkundinnen mit ihren Fragen und Anliegen gehört werden und keine großteils auf Männer zugeschnittenen (Produkt-)Antworten erhalten. Das ist spannend. Denn im Gegensatz zur Gendermedizin, die längst erkannt hat, dass Frauen und Männer gemäß ihrer unterschiedlichen Physiologie behandelt werden sollten, gibt es noch kein Genderbanking. Wobei die Idee der Genossenschaft, wie wir sie als Raiffeisen seit über 125 Jahren leben und pflegen, viele genuin weibliche Qualitäten in sich birgt. Daher könnte der sogenannte „Female Shift“ auch dem Genossenschaftsprinzip einen ganz neuen Aufschwung geben. Was könnte uns Besseres passieren? Und nebenbei: Es heißt ja auch die Genossenschaft.

 

Ihr Johannes Ortner

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