Ein zweites Leben für Computer
Mit dem Projekt Relectro entlastet das Tiroler Entsorgungs- und Recyclingunternehmen DAKA nicht nur die Umwelt, sondern engagiert sich auch sozial.
igitale Technologie entwickelt sich rasant. Der Fortschritt beschert jedes Jahr neue Technologien, doch das hat seinen Preis: Der Elektroschrott-Berg wächst zunehmend. Dieser Müll ist nicht nur schwer zu recyceln – oft werden funktionierende Geräte auch nur entsorgt, um neuen Platz zu machen.
Re-use statt Recycle.
„In Unternehmen haben Computer oft nur eine durchschnittliche Lebensdauer von zwei bis drei Jahren“, sagt Mag. Matthias
Zitterbart, Projektmanager des Entsorgungs- und Recyclingunternehmens DAKA.
„Dann werden sie ausgetauscht, um am neuesten Stand zu bleiben.“ Deswegen hat DAKA das Projekt Relectro ins Leben gerufen. Anstatt gebrauchte IT-Hardware zur Rohstoffgewinnung zu vernichten, wird sie „refur-bished“ – also auf Fehler überprüft, gegebenenfalls repariert und komplett von Daten befreit. „Da wir Computer von Unternehmen beziehen, steht Sicherheit an vorderster Stelle. Deswegen werden Datenträger, auf Wunsch auch vor Ort, unwiederbringlich von Experten gelöscht“, sagt Zitterbart. Die wiederaufbereiteten Rechner sind für Unternehmen zu alt, für Heimanwender sind sie aber oft noch mehrere Jahre lang verwendbar.
„In Unternehmen haben Computer oft nur eine durchschnittliche Lebensdauer von zwei bis drei Jahren.“
Mag. Matthias Zitterbart, Projektmanager DAKA
Soziale Verantwortung.
Mit Relectro wird DAKA einer neuen EU-Richtlinie gerecht, die fordert, Wiederverwendung vor Recycling zu stellen. Aber nicht nur der Umwelt wird dank dem Projekt Gutes getan. Zum einen gehen die aufgemöbelten Rechner zu niedrigen Preisen an karitative Einrichtungen. Und auch Schulklassen oder Altersheime könnten bald mit solchen Computern ausgestattet werden, ist sich Zitterbart sicher. Und eine Zusammenarbeit mit Second-Hand-Läden ist ebenfalls angedacht. Zum anderen hat DAKA mit dem Projekt auch mehrere behindertengerechte Arbeitsplätze geschaffen. „Wir haben bewusst Menschen mit Handicaps beim Aufbau von Relectro hinzugezogen“, erklärt Zitterbart. „So ist das Projekt nicht nur ökologisch, sondern auch sozial nachhaltig und unsere Mitarbeiter können im Umgang mit Technik ihre Talente voll zum Einsatz bringen.“