Schnelle Liquidität durch Factoring
Factoring wird immer häufiger nachgefragt, denn neben Liquidität bietet die innovative Finanzierungsform Unternehmen weitere Vorteile.
nter Factoring versteht man ein Finanzprodukt, bei dem ein Unternehmen seine offenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an einen so genannten Factor – wie die Raiffeisen Factor Bank – überträgt. „Dabei handelt es sich nicht um einen Kreditvertrag, sondern um einen Kaufvertrag“, erklärt Mag. Andreas Bene, Vorstand der Raiffeisen Factor Bank. Im Gegenzug erhält das Unternehmen binnen weniger Stunden den Rechnungsbetrag. „Durch die schnelle Liquidität müssen sich Unternehmen nicht selbst bis zum Zahlungseingang vorfinanzieren, was ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein kann.“
Zusätzliche Vorteile.
Im Gegensatz zu anderen Finanzprodukten, die Liquidität erzeugen, besitzt Factoring weitere Vorteile: Durch die Übertragung der Forderungen kann sich die Bilanzsumme verkürzen, wodurch sich wesentliche Bilanz-Kennzahlen, wie z. B. die Eigenkapitalquote, erhöhen. „Factoring ist somit ein aktives Instrument für Unternehmen, um auf die Bilanz Einfluss zu nehmen.
Dadurch ergeben sich Verbesserungen hinsichtlich der Bonität und des eigenen Ratings“, so Bene. Grundsätzlich eignet sich der Forderungsverkauf für alle Betriebsgrößen – vom Klein- und Mittelstand bis zum Großunternehmen. Da der gesamte Ablauf zwischen Kunden und Bank online und vollautomatisiert erfolgt, ist jedoch eine elektronische Buchhaltung unerlässlich. „Factoring funktioniert dort, wo die Leistung erbracht und abgerechnet ist, beispielsweise bei Lieferanten in der Lebensmittel- und Kfz-Branche oder großen Handelsunternehmen.“
Verschiedene Varianten.
Grundsätzlich lassen sich die Varianten Inhouse und Full Factoring unterscheiden. Inhouse Factoring bezeichnet den klassischen Forderungsverkauf, dabei entsteht nur eine Finanzierungsbeziehung zwischen dem Unternehmen und der Raiffeisen Factor Bank. „Das ist bei über 90 Prozent der Anwendungsfall.“ Beim Full Factoring übernimmt die Bank neben Forderungen zusätzliche Aufgaben, wie das Mahn- und Inkassowesen.
Eine spezielle Form des Inhouse Factorings ist das Export Factoring, bei dem ausschließlich Exportforderungen angekauft werden. „Es gibt in Österreich weltweit agierende Leitbetriebe mit großen Exportvolumina, womit hohe Forderungsstände einhergehen. Durch Export Factoring ist auch in diesen Fällen innerhalb weniger Stunden sofortige Liquidität möglich“, sagt Bene. Zudem kann das Zahlungsausfallrisiko ausländischer Abnehmer übernommen werden.
Allein in den vergangenen drei Jahren konnte die Raiffeisen Factor Bank ihren Umsatz um 377 Prozent steigern. Damit liegt sie am österreichischen Factor-Markt an zweiter Stelle. Vorstand Andreas Bene: „Wir rechnen in den kommenden Jahren mit einer Verdoppelung des Volumens in Österreich. Die Wachstumsdynamik wird sicher anhalten, weil es ein einfaches und verständliches Finanzprodukt ist.“