Alle Zeichen stehen auf Rad
Der Tiroler Sommer-Tourismus hat Steigerungspotenzial. Eine vielversprechende Möglichkeit, neue Gäste anzusprechen und sich zu profilieren, bietet der aktuelle Radtrend.
ie Winter werden kürzer und meteorologisch unvorhersehbarer. Entsprechend steigt das Interesse am Sommertourismus zusehends – nicht zuletzt in Tirol. Für die heimische Tourismuswirtschaft gilt es aber, Themenbereiche zu finden und zu entwickeln, in denen sich Regionen während der warmen Saison etablieren können.
Als – im wahrsten Sinne des Wortes – ideales Vehikel dafür sieht Corinna Gleirscher das Fahrrad. Die Themenmanagerin der Tirol Werbung befasst sich mit dem Bereich Rad und Mountainbike. Und sie sieht eine große Zukunft für dieses Segment: „Wir erleben aktuell in ganz Europa einen Rad-Boom“, erklärt Gleirscher. „Gerade in Städten sind es immer mehr Menschen, die das alternative Fortbewegungsmittel für sich entdecken und wiederentdecken – nicht zuletzt als Sportgerät.“ So wird das Fahrrad immer mehr zu einem Lifestyle-Element, das sich in das gesundheits- und ökologieorientierte Denken hervorragend eingliedert. Als Resultat des gesteigerten Interesses hat sich der Radsport stark gewandelt und ist auch technologisch deutlich weiterentwickelt worden.
„Der Rad-Tourismus ist für eine Vielzahl von Regionen mit unterschiedlichen geografischen und infrastrukturellen Gegebenheiten interessant.“
Corinna Gleirscher, Tirol Werbung
Räder für alle.
Das hat eine deutliche Fragmentierung des Bereichs zur Folge – eine Entwicklung, die dem Tourismus zugutekommt. „Inzwischen ist der Fahrrad-Sektor in der Lage, den Anforderungen und Bedürfnissen verschiedenster Gästegruppen gerecht zu werden“, attestiert die Expertin. „Dadurch wird der Rad-Tourismus für eine Vielzahl von Regionen mit unterschiedlichen geografischen und infrastrukturellen Gegebenheiten interessant.“ Denn egal ob Touren- und Trekking-Radler, die das Rad als entschleunigendes Fortbewegungsmittel nutzen, Mountainbiker,
die auf Trails und in den Bergen Abenteuer suchen, oder Rennradfahrer, die leistungsorientiert ihren Sport betreiben: Sie alle vereint die Suche nach unverfälschter Natur und einer Möglichkeit, die es ihnen erlaubt, ihrem Hobby im Urlaub zu frönen. Dazu kommt auch das breite Thema der E-Bikes, die mittlerweile in allen Bereichen des Radsports zu finden sind.
Beste Voraussetzungen.
So sind Rad-Fans Garanten für Wertschöpfung in nahezu allen Bereichen und der gesamten Dienstleistungskette. Das beginnt bei Verleih- und Ladestationen für E-Bikes. Aber auch Einkehrmöglichkeiten und andere radspezifische Angebote wie zum Beispiel spezialisierte Radunterkünfte haben Potenzial. Als Pendant zu Skikursen bieten sich
Bikeschulen an, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Und – nicht zuletzt – Aufstiegshilfen können in Verbindung mit Mountainbike-Strecken, Bikeparks und Singletrails auch im Sommer wirtschaftlicher betrieben werden. „Dank der langen Erfahrung und bereits vorhandener Infrastruktur hat das Tourismusland Tirol beste Voraussetzungen, um als Radland international zu punkten“, ist Gleirscher überzeugt. „Mit dem Mountainbikemodell 2.0 sind wir österreichweit Vorreiter und haben die Weichen für die Zukunft gestellt. Und auch die Straßenrad-WM 2018 wird Tirol in der Radsport-Gemeinde zusätzliche Attraktivität verleihen.“