„Es hat längst zwölf geschlagen“

Nachhaltigkeit wird bei hollu großgeschrieben. Mit der strategischen Ausrichtung des Unternehmens an den Zielen für nachhaltige Entwicklung will sich hollu-Geschäftsführer Simon Meinschad dafür einsetzen, eine lebenswerte Zukunft für die nächsten Generationen zu sichern.

Foto: Hollu
RLB Im Gespraech 1906 A49 Meinschad

 

 

Zur Person: 

Simon Meinschad ist Geschäftsführer der hollu Systemhygiene GmbH und geht den verantwortungsbewussten Weg des Familienunternehmens konsequent weiter. Gemeinsam mit Inhaber Werner Holluschek beweist er, dass sich erfolgreiches Wirtschaften und Nachhaltigkeit nicht ausschließen.

 

 

„Die SDGs sind die Möglichkeit, das Ruder herumzureißen und auch den nächsten Generationen eine lebenswerte Zukunft zu bieten.“

Simon Meinschad, Geschäftsführer hollu Systemhygiene GmbH
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ie haben sich 2018 dazu entschlossen, die Strategie Ihres Unternehmens an den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen auszurichten. Wie kam es zu dieser Entscheidung? Simon Meinschad: Beim Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung im Jahr 2015 wurden von den Vereinten Nationen 17 Ziele formuliert: die Sustainable Development Goals, kurz SDGs. Diese SDGs sollen die Zukunft des Planeten sichern. Als ich davon gehört habe, war mir sofort klar, das ist der Weg von hollu. Wir wollen als Unternehmen unseren Beitrag dazu leisten – ohne auf Gesetze und Förderungen zu warten. Daher haben wir uns die 17 Nachhaltigkeitsziele als strategischen Handlungsrahmen gesetzt und in unseren Arbeitsalltag integriert.

 

Wie haben Sie die Ziele konkret in Ihrem
Unternehmen umgesetzt? Das beginnt schon im ganz Kleinen im täglichen Arbeiten, wie das Licht auszuschalten, wenn man es nicht braucht, und reicht bis zu großen Veränderungen. So entwickelt unsere Forschung & Entwicklung verstärkt Rezepturen auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Unser Ziel ist es, die Abwasserbelastung kontinuierlich zu reduzieren. Weitere Beispiele sind die Wiederverwertung von Produktionswasser zur Reinigung der Anlagen oder auch unsere betriebliche Gesundheitsförderung „holluvital“, deren Ziel es ist, das Wohlbefinden unserer Mitarbeiter zu steigern. Welchen Beitrag wir zu jedem SDG genau leisten, kann man in unserem digitalen Unternehmensbericht nachlesen.

 

Ist die Umstellung auf nachhaltige Entwicklung für Sie auch eine Marketingstrategie, um die Marke hollu bekannter zu machen und den Umsatz zu steigern? In erster Linie wollen wir die Themen kommunizieren, die uns am Herzen liegen und die für die Marke hollu stehen. Das allgemeine Bewusstsein für Umwelt und Nachhaltigkeit ist groß, die Verantwortung des Einzelnen wichtig. Mitarbeiter von heute wollen einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen, etwas zum großen Ganzen beitragen. Ich bin mir sicher, eine nachhaltige Strategie ist die Zukunft. Wenn unsere Unternehmensausrichtung im Sinne der SDGs uns neue Umsatzrekorde beschert, wir mit unserem nachhaltigen Weg die Bekanntheit der Marke hollu steigern und vielleicht sogar andere inspirieren können, dann umso besser! 

„Ich bin Mensch, Vater und Geschäftsführer – in all diesen Rollen trage ich Verantwortung und kann gar nicht anders, als mich für eine lebenswerte gemeinsame Zukunft zu engagieren.“

Simon Meinschad, Geschäftsführer hollu Systemhygiene GmbH

 

Sie haben einmal gesagt, dass die unternehmerische Verantwortung nicht am Werkstor endet. Warum nehmen Sie das Thema CSR (Corporate Social Responsibility) so ernst? Weil wir nur einen Planeten haben. Unsere Ressourcen sind beschränkt, wir zerstören täglich Lebensraum für Mensch und Tier, die Weltbevölkerung wächst stetig weiter und die Klimaerwärmung schreitet rasant voran. Man muss sich nur die Nachrichten anschauen, mit welch immensen Herausforderungen wir alle konfrontiert sind. Es hat längst zwölf geschlagen und es ist höchste Zeit zu handeln. Die SDGs sind die Möglichkeit, das Ruder herumzureißen und auch den nächsten Generationen eine lebenswerte Zukunft zu bieten. Unternehmen können eigenverantwortlich so viel in Bewegung bringen, mehr, als es die Politik je schaffen wird. Und genau das gehen wir an.

 

Was können andere Unternehmer dazu beitragen, um eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt in Tirol zu gewährleisten? Der Wille zum Wandel ist die beste Grundlage und der Nährboden für eine nachhaltige Strategie eines Unternehmens. Und ich bin überzeugt, jedes Unternehmen kann seinen ganz individuellen Beitrag zum Schutz unseres Planeten leisten. Nachhaltigkeit ist ein fortlaufender Prozess. Man kann immer etwas optimieren. Das ist das Schöne daran. In vielen kleinen Schritten von vielen Unternehmen lassen sich große nachhaltige Ziele umsetzen. Die 17 SDGs der Vereinten Nationen bieten hierzu eine sehr gute Orientierung. Bei Fragen kann man sich gerne an mich wenden. Ich freue mich, wenn ich mit meiner Erfahrung weiterhelfen kann.

 

Sie geben Workshops zum Thema nachhaltige Entwicklungsziele auch in Schulen. Was motiviert Sie, sich persönlich so für dieses Thema zu engagieren? Ja, es sind Schulen mit diesem Wunsch an mich herangetreten, wir starten damit in den nächsten Monaten. Ich bin Mensch, Vater und Geschäftsführer – in all diesen Rollen trage ich Verantwortung und kann gar nicht anders, als mich für eine lebenswerte gemeinsame Zukunft zu engagieren. Kinder sind unsere Zukunft, deshalb ist es so wichtig, schon früh das Bewusstsein für Umwelt und Nachhaltigkeit zu stärken.

 

Vielen Dank für das Gespräch.