Konjunktur weiter gut, aber mit gewissen politischen Risiken

Die Konjunktur zeigte sich heuer in Tirol und in Österreich
ausgesprochen kräftig. Sie wird auch im nächsten Jahr robust bleiben, aber nicht mehr derart stark weiterwachsen wie zuletzt.
Verantwortlich dafür sind unter anderem diverse politische Risiken,
sagt Raiffeisen-Chefanalyst Peter Brezinschek.

Ö

sterreich hat seit 2016 gegenüber der deutschen Wirtschaftsentwicklung mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten aufgeholt und damit den Rückstand teilweise wettgemacht, den es sich zwischen 2009 und 2016 eingehandelt hatte. Nach Vorarlberg war Tirol das Bundesland mit der stärksten Aufwärtsentwicklung in den letzten Jahren.

 

Auch 2019 sollte konjunkturell ein gutes Jahr werden, prognostiziert Brezinschek: Nach 2,6 Prozent Wirtschaftswachstum heuer wird sich das BIP im nächsten Jahr immerhin noch um weitere 1,7 Prozent erhöhen. Die Beschäftigung, die zuletzt kräftig gestiegen ist (heuer um 2,5 Prozent) wird sich weiter verbessern, im nächsten Jahr um zusätzliche 1,3 Prozent. Damit wird die Arbeitslosenrate weiter sinken (von 4,9 auf 4,8 Prozent nach EU-Zählmethode), rechnet Brezinschek.

Weiter Plus bei den Exporten

Motor der Konjunkturentwicklung werden im nächsten Jahr weiterhin die Exporte sein (sie dürften um 2,9 Prozent ansteigen, nach einem heuer sogar 4,6-prozentigen Plus) sowie auch die Inlandsnachfrage: Denn bei den Lohnabschlüssen könne durchaus eine Drei vor dem Komma stehen, vermutet Brezinschek. Die Inflationsratedürfte sich 2019 gleichzeitig bei 2,1 Prozent bewegen.

 

Brezinscheks Resümee: Auch wenn die Zinsen 2019 leicht ansteigen dürften, wird die Konjunktur auch im nächsten Jahr noch relativ robust sein, wenngleich die Dynamik des Wachstums sich etwas einbremst. Dabei spielt der Facharbeitermangel eine gewisse Rolle, dazu beitragen könnten aber auch diverse politische Risikofaktoren, zählt Brezinschek auf: der Brexit im Frühjahr 2019, die internationalen Handelskonflikte mit China, die steigenden Zinsen in den USA und schwer vorhersehbare Entwicklungen etwa in Italien.

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