Mit dem grünen Gedanken gewachsen

Daka hat sich vom kleinen, regionalen Anbieter zum tirolweiten Dienstleister entwickelt. Heute bietet das Familienunternehmen Entsorgung, Sonderreinigung, Schadensanierung und Recycling an.

Fotos: Axel Springer
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ecycling ist heute eine Selbstverständlichkeit. Mülltrennung, Sonder- und Problemstoffsammlungen und mehr sorgen dafür, dass das Restmüllvolumen stetig sinkt. Als Josef Danler gemeinsam mit Herbert Kandler 1972 Daka gründete, waren solche Angebote aber noch weit entfernt. „Angefangen haben wir mit Kanalreinigung und Grubenentleerung“, erzählt Danlers Tochter Barbara Zitterbart. „Und das war nur ein Nebenverdienst. Mein Vater war eigentlich Landwirt mit Leib und Seele.“

Ins kalte Wasser

Doch die Nachfrage war groß und Daka wurde schnell zum florierenden Unternehmen, das 1984 bereits 17 Mitarbeiter zählte. Als Danler im selben Jahr unerwartet verstarb, übernahm seine älteste Tochter mit gerade einmal 21 Jahren die Geschäftsführung. „Zeit, mich vorzubereiten, hatte ich keine. Damals war die Devise ‚Machen‘“, berichtet Zitterbart. Ihr Mann war schon im technischen Bereich von Daka tätig. Also übernahm sie die kaufmännische Seite – „mit tatkräftiger Unterstützung meiner Familie und des Teams“.

Breitenwachstum

Heute beschäftigt das Familienunternehmen rund 250 Mitarbeiter in ganz Tirol. Und auch das Portfolio ist gewachsen. Mehr als 80 Gemeinden vertrauen bei Müllabfuhr und Entsorgung auf den Schwazer Betrieb. Dazu kommen Problemstoffsammlungen, Lüftungsreinigung, Schadensanierung, Sonder- und Tankreinigungen und vieles mehr.  Dieses Wachstum vom regionalen Dienstleister zum tirolweiten Entsorgungsunternehmen hat Daka auch gutem Timing zu verdanken, ist Zitterbart überzeugt: „Wir sind gemeinsam mit dem ‚Grünen Gedanken‘ gewachsen.“ Das habe es leichter gemacht, Schritt für Schritt den heute sehr hohen Regulierungs-Hürden gerecht zu werden. „Zugleich konnten wir auch die richtige Mentalität entwickeln.

Neben der Müllabfuhr bietet Daka Kommunen auch Konzeption, Planung, Bau und Management von Recyclinghöfen.

 

In unserer Branche ist Verantwortungsbewusstsein unerlässlich und oft wichtiger als Gewinnorientierung“, meint Zitterbart, der dieses Jahr für ihr Engagement bei der Förderung von Sozialprojekten das Ehrenzeichen des Landes Tirol verliehen worden ist.

Neue Herausforderungen

Die Aufgaben, denen sich Daka stellt, werden nicht weniger. Auch Elektronik-Schrott wird zusehends zum Thema. „Die Mengen in Tirol sind zwar überschaubar“, erklärt die Geschäftsführerin, „dennoch suchen wir andere Wege, als einfach alles an die Recyclingschiene weiterzuleiten.“ Dazu hat Zitterbarts Sohn Matthias das Projekt Relectro aus der Taufe gehoben. Dort werden alte Computer in Einzelteile zerlegt, getestet und neu zusammengesetzt. Zwar nicht am neuesten Stand, aber noch immer einwandfrei, eignen sich diese Geräte bestens für den Heim- oder Office-Gebrauch. Zugleich ist Relectro auch ein Sozialprojekt, das mehrere behindertengerechte Arbeitsplätze geschaffen hat. Und die neu zusammengesetzten Computer werden zu niedrigen Preisen an karitative Einrichtungen weitergegeben.

Verantwortungsbewusstsein

So wächst Daka auch durch kleinere Projekte. Zugleich wird die Entwicklung aber auch von Kooperationen und Partnerschaften geprägt. 

„In unserer Branche ist Verantwortungsbewusstsein unerlässlich.“

Barbara Zitterbart, Geschäftsführerin Daka, Funktionärin der Raiffeisen Regionalbank Schwaz

 

„Aktuell sorgt das europäische Kreislaufwirtschaftsgesetz für einen Wandel in der ganzen Branche“, erklärt Barbara Zitterbart. „Es nimmt die Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft in die Pflicht, zunehmend als ‚Ressourcenwirtschaftler‘ tätig zu sein.“ Im Zentrum steht die Rückgewinnung von Roh- und Wertstoffen aus Abfallprodukten. Auch hier ist das Familienunternehmen aktiv und investiert in Technologien und Anlagen, um Stoffe kreislauffähig zu machen. Unter anderem betreibt Daka als 50-prozentiger Gesellschafter der Tiroler Recycling GmbH die modernste automatische Sortieranlage Europas.

Attraktiv nach außen und innen

Statt größer plant Zitterbart das Familienunternehmen noch besser zu machen: Von der Optimierung interner Abläufe über weitere Spezialisierung des Angebots bis hin zur Attraktivität für Mitarbeiter: „Zum einen wollen wir ein noch besserer Ansprechpartner für Kunden werden, über den diese alle Dienstleistungen aus einer Hand erhalten können“, erklärt sie. Zum anderen sieht diese die Arbeitsmarktsituation als eine der größten Herausforderungen. Und auch damit befasst sie sich: „Auch für die Mitarbeiter muss man als Unternehmen attraktiv sein und Verantwortungsbewusstsein demonstrieren. Und dem wollen wir ebenso gerecht werden. Dazu gehören flexible, familienfreundliche Zeitmodelle ebenso wie Weiterbildung – und natürlich auch Lehr- und Ausbildungsangebote für die Mitarbeiter der kommenden Generation.